Bayerische Vermögen AG – Die Bayerische Vermögen AG musste den im Geschäftsjahr 2014 aufgelaufenen Jahresfehlbetrag durch Auflösung von Gewinnrücklagen decken
Die Bayerische Vermögen AG Vermögensbetreuung für private Kunden AG gehört zu den erfolgreichen und bankenunabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland, so die eigenen Angaben in der aktuellen hinterlegten Bilanz im Unternehmensregister. Weiter heißt es in der Bilanz:Seit unserer Gründung 1998 verfolgen wir eine klare Unternehmensstrategie: Eine vollumfängliche, unabhängige und langfristige Beratung und Betreuung von privaten und institutionellen Kunden in Fragen ganzheitlicher Planung und Betreuung von Kapital- und Vermögensanlagen, Vermögens-, Finanz- und Wirtschaftsberatung, Finanzportfolioverwaltung, Vermittlung von Versicherungen, Bausparverträgen, Investmentanteilen und Immobilien, der Vermittlung von Krediten und Darlehen sowie sonstigen Kapital- und Vermögensanlagen zum Aufbau eines ausgewogenen Anlageportfolios.
Bei der Beratung unserer Kunden setzen wir konsequent auf langfristige Beziehungen und stellen den Kunden und seine individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Dabei erfolgt die Produktauswahl allein anhand der Qualität der Produkte – losgelöst von den Interessen der verschiedenen Produktanbieter.
Zusammen mit unserem Tochterunternehmen – der Bayerische Vermögen Asset Management GmbH – bieten wir darüber hinaus institutionellen Kunden Dienstleistungen im Bereich des Research und Investment Managements an. Die in früheren Jahren eingeführte standardisierte Fondsvermögensverwaltung und die Initiierung von offenen Investmentfonds bilden den Grundstein für einen erfolgreichen Geschäftsverlauf. Zur Intensivierung der Geschäftsverbindung mit institutionellen Kunden ist die Implementierung der Bayerische Vermögen Asset Management GmbH als rechtlich selbständiger Finanzdienstleister vorgesehen.
Bedarfsgerechte Betreuung der Kunden im Fokus
Das Unternehmen ist auf langfristiges Wachstum ausgerichtet und wird durch kleinere und größere Beratungszentren repräsentiert. Hierfür stehen unseren Kunden in der Region verwurzelte spezialisierte Berater zur Verfügung, um den regelgerechten Bedarf in der Vermögensverwaltung, Vermögensberatung bzw. in der Vermittlung von Produkten zu decken.
Der Sitz der Bayerische Vermögen AG liegt hierbei in Traunstein, wo darüber hinaus alle wesentlichen internen Bereiche gebündelt sind. Zum 31.12.2014 unterhielt die Bayerische Vermögen AG neben der Hauptverwaltung in Traunstein weitere 12 (Vorjahr: 12) rechtlich unselbständige Niederlassungen mit insgesamt 98 Mitarbeitern (Vorjahr: 97).
Aufsichtsrechtliche Grundlagen
Der Bayerische Vermögen AG wurde seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Erlaubnis zum Betreiben von Finanzdienstleistungsgeschäften i. S. v. § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1, 1a, 2, 3 und 11 KWG erteilt. Darüber hinaus wurde die Ausübung des freien Dienstleistungsverkehrs in Liechtenstein, Luxembourg und Österreich nach § 24a KWG zugelassen und ist für die Vermittlung von Versicherungen als Versicherungsmakler für Deutschland und Österreich registriert.
Chancen-Risiko-Profil
Durch die sehr breite Ausrichtung im Finanzdienstleistungsbereich können strukturelle bzw. markttechnische Risiken deutlich eingeschränkt werden. Dauerhafte Erträge aus stabilem Bestandsgeschäft, jährlich kalkulierbare Beratungs-Fee’s aus dem Investmentgeschäft sowie kalkulierbare Erträge aus dem Honorargeschäft sichern den Kostendruck zu einem Großteil ab. Der Margendruck steigt jedoch in allen Bereichen. Neu gefasste Regulierungsmaßnahmen bedeuten einen stark erhöhten finanziellen und personellen Aufwand sowie zusätzliche Haftungsrisiken. Der Wettbewerbsdruck sowie Konsolidierungstendenzen der Branche halten insbesondere aufgrund der durch den Gesetzgeber auf den Weg gebrachten neuen Regelwerken nach wie vor weiter an.
Ziele und Strategien
Unternehmenssteuerung
Zur Sicherung der primären Unternehmensziele der nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft, der Sicherung der zukünftigen Entwicklung sowie dem Ausbau der Marktposition steuert der Vorstand der Bayerische Vermögen AG das Unternehmen unter Berücksichtigung aller wesentlichen Chancen und Risiken. Die Anpassung der Unternehmensstrategie wird laufend in Meetings der Geschäftsleitung und in Sitzungen mit dem Aufsichtsrat überprüft und bei Notwendigkeit auf die veränderten Marktgegebenheiten angepasst.
Die systematische Risikoidentifikation- und -bewertung, die Prüfung der Handlungsalternativen zur Vermeidung, Verminderung und Begrenzung der Risiken sowie ein fortlaufend effizientes Controlling und Berichtswesen sind integraler Bestandteil der strategischen Gesamtsteuerung des Unternehmens.
Auswertungen und Berichte über den Geschäftsverlauf werden dem Vorstand regelmäßig oder anlassbezogen zur Verfügung gestellt. Abweichungen bzw. sich abzeichnende Risiken werden durch eine Vorschaurechnung zum Jahresende frühzeitig aufgezeigt und ggf. entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen und Korrekturen eingeleitet. Im Rahmen der Kosten- und Erlössteuerung steht dem Vorstand tagesaktuell die Erlössituation zur Verfügung. Die zentral erfassten Ergebnisse werden dabei regelmäßig überwacht und dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gebracht.
Als wesentliche unternehmensweite Bezugsgrößen für die strategische Steuerung des Unternehmens sind im Rahmen des strategischen Controllings die Kenngrößen „Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit“, „Betreutes Kundenvolumen“, Eigenkapitalkennziffer gem. CRR (Capital Requirement Regulation)“ sowie „Risikotragfähigkeit“ definiert.
Einfluss auf die Geschäftsentwicklung
Die Geschäftsentwicklung der Bayerische Vermögen AG wird wesentlich beeinflusst durch die Entwicklung des Branchenumfeldes sowie der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Die Investitionsbereitschaft der Kunden setzt ein solides Zukunftsvertrauen voraus. Wichtige Indikatoren stellen dabei das Wirtschaftswachstum sowie die Entwicklung auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten dar.
WIRTSCHAFTSBERICHT
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die reale Wirtschaftsleistung im Euro-Raum setzte den Mitte des Jahres 2013 begonnenen moderaten Erholungskurs – nach zwei Jahren der Rezession – im Jahr 2014 fort. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahresdurchschnitt wieder leicht um 0,9 %, nach einem Rückgang um 0,4 % im Vorjahr. Im Verlauf des Geschäftsjahres hat sich die Stimmung der Verbraucher in der Euro-Zone nach gutem Auftakt jedoch merklich eingetrübt. Trotz ermutigender Reformen im Euro-Raum und ersten Zeichen wirtschaftlicher Erholung war die strukturelle Veränderungsbereitschaft einzelner Länder nur mäßig ausgeprägt. Zudem litten zahlreiche Unternehmen unter einigen geopolitischen Krisen und den damit in Zusammenhang stehenden Sanktionen, die zu einem weiteren Nachlassen der Wirtschaftsdynamik beitrugen.
Ebenso im Deutschland. Nach gutem Start ins Jahr 2014 fiel das deutsche Wirtschaftswachstum im Laufe des Jahres deutlich zurück und wurde durch die schwierigen internationalen Rahmenbedingungen beeinträchtigt. Das Bruttoinlandsprodukt ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 1,5 % dennoch deutlich stärker gestiegen als in den Vorjahren und im Vergleich zur Euro-Zone. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft wurde maßgeblich von einer steigenden privaten Konsumnachfrage getragen, die in 2014 weiter zunahm, während das Investitionsklima insgesamt verhalten blieb. Die ausgesprochen robuste Verfassung des Arbeitsmarktes sowie die anhaltend niedrige Verzinsung von Vermögen haben die Kaufbereitschaft der privaten Haushalte zudem begünstigt.
Die Arbeitslosenquote bewegte sich im Berichtszeitraum mit 6,7 % in unter dem Vorjahresniveau von 6.9 %. Die Inflationsrate, gemessen an der Veränderung des Verbraucherpreisindexes gegenüber dem Vorjahr, hat sich in 2014 nochmals merklich vermindert. Im Jahresdurchschnitt sind die Verbraucherpreise um ca. 0,6 % auf 0,9 % gesunken, wobei vorwiegend der spürbare Rückgang der Energiepreise dafür ausschlaggebend war.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen Jahr ihre Geldpolitik für den Euro-Raum noch weiter gelockert. Sie senkte im Juni und September den Leitzins auf einen neuen historischen Tiefststand von 0,05 %. Gleichzeitig fiel der Einlagesatz für Interbankengelder auf bis zu – 0,2 % und damit verlangte die EZB erstmals einen Strafzins für geparkte Gelder. Diese Maßnahmen sollten einer weiter nachlassenden Inflationserwartung bei gleichzeitig schwacher Konjunktur entgegenwirken.
Trotz neuer Allzeithochs auf den weltweiten Aktienmärkten konnten diese Höchststände nicht dauerhaft gehalten werden. Nachdem der deutsche Leitindex (DAX) im zweiten Halbjahr 2014 erstmals die 10.000 Punkte-Marke überschritt, beendete er das Jahr bei einem Stand vom 9.806 Punkten und damit 2,7 % höher als am Vorjahresende.
Der Euro hat in 2014 insbesondere in der zweiten Jahreshälfte deutliche Kursverluste hinnehmen müssen und notierte zum Jahresende bei 1,21 US-Dollar je Euro.
Branchenentwicklung
Die Rahmenbedingungen für die Finanzdienstleistungsbranche sind in den letzten Jahren erheblich schwieriger geworden und haben sich seit dem Vorjahr nicht grundlegend verändert. Zunehmender Wettbewerb, rasch fortschreitende technologische Entwicklung sowie neue regulatorische Vorgaben, mit denen der Gesetzgeber eine Erhöhung des Verbraucherschutzes erreichen wollte, haben die Qualitätsanforderungen an die Finanzdienstleistungsbranche deutlich erhöht. Zudem wird der Druck auf die Margen nicht nachlassen, während die Kosten für die Erfüllung der Regulierungsanforderung weiter wachsen werden.
Bankenunabhängige Vermögensverwaltungsgesellschaften kleiner bis mittlerer Größe stoßen angesichts der Regularien hinsichtlich Eigenmittelausstattung, Compliance, Research, Reporting bzw. Administration an ihre Grenzen. Es ist daher davon auszugehen, dass sich der deutsche Finanzdienstleistungsmarkt in den nächsten Jahren weiter konsolidieren wird.
Geschäftsverlauf
Trotz der bereits beschriebenen Marktbelastungen konnte das operative Geschäft stabilisiert bzw. weiter ausgebaut werden. Das betreute Kundenvolumen stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals deutlich während der Provisionsüberschuss insgesamt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert werden konnte. Insofern haben die ganzheitliche Beratungsphilosophie der Bayerische Vermögen AG und die konsequente Weiterentwicklung des Geschäftsmodells unser Unternehmen zu einem bevorzugten Partner für unsere Kunden werden
lassen.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
TEUR | TEUR | TEUR | % | |
Volumen im Dienstleistungsgeschäft | 1.072.122 | 1.001.576 | + 70.546 | 7,0 |
Bilanzsumme | 11.073 | 11.951 | -878 | 7,3 |
Provisionsüberschuss | 5.374 | 5.463 | -89 | 1,6 |
Jahresüberschuss(+)/Jahresfehlbetrag(-) | -2.503 | -951 | -1.552 | 163,2 |
Jedoch mussten vorsorglich Rückstellungen für Prozessrisiken aus nicht rechtskräftigen Verfahren gebildet werden, die neben den damit in Zusammenhang stehenden Aufwendungen sehr belastend auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wirkten. Darüber hinaus wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB in Höhe von 190 T€ dotiert, der Eigenkapitalcharakter besitzt. Insofern musste der dadurch entstandene Jahresfehlbetrag durch die Auflösung von Rücklagen gedeckt werden.
Volumenentwicklung im Dienstleistungsgeschäft
Die Kunden der Bayerische Vermögen AG profitieren von einer ganzheitlichen Finanzplanung durch kompetenten Einsatz neuester Software für das Rendite- und Risikomanagement ihrer Portfolios. Die Zusammenarbeit mit den Depotbanken, den führenden weltweit tätigen Fondsgesellschaften sowie nationalen und internationalen Versicherungsunternehmen verlief zufriedenstellend. Trotz der zunehmend schwieriger werden Marktbedingungen konnten in allen wesentlichen Produktsegmenten – neben performanceindizierten Zuwächsen – ein Anstieg der Volumina realisiert werden. Der Zuwachs im Versicherungsgeschäft resultiert u. a. aus Einmalanlagen in Rentenversicherungen und Anlageformen mit geldmarktnaher Ausgestaltung. Das in den Vorjahren dargestellte Vermittlungsgeschäft aus „Beteiligungen und geschlossenen Fonds“ wird seit 2014 nicht mehr aktiv betrieben; insofern wurde auf die Darstellung verzichtet und der Vorjahreswert angepasst.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
Mio.€ | Mio.€ | Mio.€ | % | |
BV-Publikums- und Spezialfonds | 406 | 349 | +57 | 16,3 |
Fondsvermögensverwaltung | 35 | 38 | -3 | 7,9 |
Ind. Vermögensberatung und -verwaltung | 520 | 508 | +12 | 2,4 |
Versicherungsgeschäft | 111 | 106 | +5 | 4,7 |
Gesamt | 1.072 | 1.002 | +70 | 7,0 |
Veränderung in der Unternehmensstruktur
Nach wie vor werden verschiedene Geschäftsbereiche in Zusammenarbeit mit 100%-igen Tochterunternehmen abgedeckt. So bieten wir institutionellen Kunden im Bereich des „Investment Managements“ und „Research“ Dienstleistungen, die in Kooperation mit der „Bayerische Vermögen Asset Management GmbH“ einen nicht unwesentlichen Ergebnisbeitrag generieren. Daneben werden Geschäfte im Sinne des § 34f GewO über die „Neue Vermögen Service GmbH“ abgewickelt, deren Ergebnis aufgrund des mit ihr geschlossenen Gewinnabführungsvertrages in das Jahresergebnis der Bayerische Vermögen AG einfließt. Außerdem fungiert die „BioMa Beteiligungsgesellschaff mbH“ als Finanzholding für Beteiligungen an Unternehmen des regenerativen Bereiches.
Darüber hinaus hat es keine wesentlichen Veränderungen innerhalb der Unternehmensstruktur gegeben.
Ertragslage
Auf Basis der beschriebenen Entwicklung im Dienstleistungsgeschäft entwickelten sich die Gesamterlöse (Zins- und Provisionsüberschuss) um 2,5 % von 6.973 T€ auf 6.796 T€ leicht rückläufig. Die im Provisionsüberschuss des Vorjahres enthaltenen Erlöse aus der Vermittlung von Versicherungsverträgen konnten auf dem hohen Niveau des Vorjahres nicht gehalten werden; der Ausfall wurde jedoch durch den Anstieg der Kundenbestände und damit verbunden der Erhöhung des sonstigen Provisionsergebnisses weitgehend kompensiert.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
TEUR | TEUR | TEUR | % | |
Zins- und Dividendenüberschuss 1) | +1.422 | +1.510 | -88 | 5,8 |
Provisionsüberschuss 2) | +5.374 | +5.463 | -89 | 1,6 |
Verwaltungsaufwendungen | ||||
a) Personalaufwand | -4.990 | -4.966 | -24 | 0,5 |
b) andere Verwaltungsaufwendungen | -1.926 | -1.949 | +23 | 1,2 |
Abschreibungen auf Sachanlagen | -211 | -215 | +4 | 1,9 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis 3) | -1.689 | -735 | -954 | 129,8 |
Zuführung zum Fonds für allg. Bankrisiken | -190 | -177 | -13 | 7,3 |
Bewertungsergebnis 4) | -287 | +10 | -297 | 2970,0 |
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit | – 2.497 | – 1.059 | -1.438 | 135,8 |
Steuerüberzahlung(+)/-aufwand(-) | -6 | +108 | -114 | 105,6 |
Gesamt | -2.503 | -951 | -1.552 | 163,2 |
1) GuV-Posten 1,3 abzüglich GuV-Posten 2
2) GuV-Posten 4 abzüglich GuV-Posten 5
3) GuV-Posten 6 abzüglich GuV-Posten 9
4) GuV-Posten 13 abzüglich GuV-Posten 10,12
Die Erlöse aus dem Zinsgeschäft liegen mit 1.422 T€ unter dem Niveau des Vorjahres von 1.510 T€. Als wesentlicher Posten ist hierin die Beratungs- und Vermittlungsleistung der „Neue Vermögen Service GmbH“ im Rahmen des mit der Tochtergesellschaft geschlossenen Gewinnabführungsvertrages enthalten. Das originäre Zinsergebnis aus der Anlage der liquiden Mittel ist aufgrund der risikolosen Geldanlage und des niedrigen Zinsniveaus von untergeordneter Bedeutung.
Der Anstieg des Personalaufwandes um 0,5 % oder 24 T€ hielt sich in vergleichsweise engen Grenzen. Die anderen Verwaltungsaufwendungen verminderten sich geringfügig um 23 T€ oder 1,2 % auf 1.926 T€; als wesentliche Kostenblöcke sind der Mietaufwand für betrieblich genutzte Räume, EDV-Kosten sowie der Marketingaufwand in diesem Posten enthalten.
Deutlich ertragsbelastend wirkte zudem die weitere Bildung von Rückstellungen für Prozessrisiken aus nicht rechtskräftigen Verfahren in Höhe von 1.550 T€ und den damit in Zusammenhang stehenden Aufwendung. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich das „Sonstige betriebliche Ergebnis“ um 954 T€ und weist nunmehr einen Aufwand in Höhe von 1.689 T€ aus.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringerten sich plangemäß um 4 T€ auf nunmehr 211 T€ für das abgelaufene Geschäftsjahr. Darüber hinaus wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 190 T€ als Risikovorsorge dotiert.
Der Bewertungsaufwand liegt mit 287 T€ über dem des Vorjahres. Der gesamte Wertpapier- und Beteiligungsbestand wurde nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet und gegebenenfalls mit dem beizulegenden Wert bewertet sofern dieser unter den Anschaffungskosten lag. Das Steuerergebnis ist für unser Unternehmen von untergeordneter Bedeutung.
Insgesamt führte dies dazu, dass das negative Jahresergebnis nach Verrechnung mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr durch Auflösung von Rücklagen in Höhe von 2.492 T€ gedeckt werden musste.
Finanz- und Liquiditätslage
Finanzierungs- und Liquiditätsstruktur
Das Finanzmanagement wird zentral in Zusammenarbeit mit den Bereichen Rechnungswesen und Controlling durchgeführt. Primäres Ziel ist hierbei, die Zahlungsbereitschaft des Unternehmens jederzeit zu gewährleisten.
Die Bayerische Vermögen AG ist solide finanziert; erkennbar an ihrem hohen Eigenkapitalanteil. Das notwendige Anlagevermögen des Unternehmens ist in vollem Umfang eigenkapitalfinanziert. Das operative Geschäft der Bayerische Vermögen AG ist aufgrund des Geschäftsmodells zudem wenig kapitalintensiv, da wesentliche Teile des Hauptkostenblocks „Gehälter“ sowie Provisionszahlungen an externe Vermittler in Abhängigkeit vom „Cash-Flow“ des Unternehmens geleistet werden.
Der langfristige Finanzierungsbedarf wurde im Geschäftsjahr vollständig zurückgeführt. Bei den ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich ausschließlich um Provisionsverbindlichkeiten in Höhe von 3.132 €. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden setzen sich überwiegend aus noch zu zahlenden Provisionen an Vertriebspartner und verbundenen Unternehmen zusammen.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
TEUR | TEUR | TEUR | % | |
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten | 3 | 87 | -84 | 96,6 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 212 | 182 | +30 | 16,5 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 834 | 765 | +69 | 9,0 |
Den Gesamtverbindlichkeiten von 1.049.146 € stehen täglich fällige Forderungen gegenüber Banken und Kunden in Höhe von 3.660.447 € gegenüber. Neben den liquiden Mitteln bestehen zudem auch noch freie Kreditlinien.
Die „Sonstigen Verbindlichkeiten“ in Höhe von 834.038 € (Vorjahr: 764.750 €) enthalten u. a. 382.088 € (Vorjahr: 339.301 €) ausstehende Gehaltsschlusszahlungen an Mitarbeiter sowie Verbindlichkeiten für Steuern und Abgaben in Höhe von 271.853 € (Vorjahr: 300.003 €). Diese Posten haben jedoch keine wesentliche Finanzierungsfunktion für das Unternehmen.
Die Rückstellungen haben sich im Wesentlichen aufgrund der genannten Zuführung zur Rückstellung für Prozessrisiken um 1.454.735 € auf nunmehr 2.713.577 € (Vorjahr: 1.258.842 €) erhöht.
Die Eigenmittelausstattung der Bayerische Vermögen AG reduzierte sich in der Berichtsperiode aufgrund Auflösung von Rücklagen von 9.658 T€ um 2.421 T€ (25,1 %) auf 7.237 T€. Die Eigenmittelquote in Höhe von 65,4% ist jedoch weiterhin als sehr gut zu werten. Insbesondere wurde als Risikovorsorge zur Abschirmung unvorhersehbarer bzw. unkalkulierbarer Ereignisse der „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ in Höhe von 367 T€ gebildet, der Eigenkapitalcharakter besitzt.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
TEUR | TEUR | TEUR | % | |
Gezeichnetes Kapital | 3.722 | 3.729 | -7 | 0,2 |
Rücklagen | 3.148 | 5.651 | -2.503 | 44,3 |
Bilanzgewinn | 0 | 101 | -101 | 100,0 |
Eigenkapital gemäß Jahresabschluss | 6.870 | 9.481 | -2.611 | 27,5 |
Fonds für allgemeine Bankrisiken | 367 | 177 | +190 | 107,3 |
Eigenmittel | 7.237 | 9.658 | -2.421 | 25,1 |
Die im Bestand befindlichen 84.021 Stück an eigenen Namensaktien wurden mit dem Erwerbspreis vom Eigenkapital abgesetzt. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juli 2013 wurde die Gesellschaft ermächtigt, bis zum Ablauf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung, längstens jedoch bis zum 31. Oktober 2014, eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10% des Grundkapitals zum Zwecke der Bedienung von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen sowie zur Akquisition von Kunden und Geschäftspartnern zu erwerben. Der Erwerbpreis darf nicht unter dem Nominalwert der Aktie liegen und auch nicht das Zehnfache des Nominalwertes überschreiten.
Als Nominalwert gilt der rechnerische Nennwert jeder Aktie von einem Euro. Die Veräußerung solcher Aktien kann vom Vorstand nach dessen Ermessen erfolgen, jedoch nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats, und nicht unter dem Erwerbspreis. Es darf jedoch kein höherer Betrag als insgesamt Euro 500.000 zum Rückkauf verwendet werden.
In der Hauptversammlung vom 16. Juli 2014 wurde die Gesellschaft ein weiteres Mal ermächtigt, bis zum 15. Juli 2019 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10% des bestehenden Grundkapitals oder – falls dieser Wert geringer ist – des zum Zeitpunkt der Ausübung der vorliegenden Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Ebenso wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16.07.2014 die Schaffung eines „Bedingten Kapitals“ um bis zu 1.000.000 Mio. € beschlossen; das Grundkapital wurde bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014/I).
Darüber hinaus ist der Vorstand mit Beschluss der Hauptversammlung vom 21.07.2010 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 30.07.2015 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 1.000.000 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2010/I).
Alle wesentlichen Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen in Euro. Absicherungen von Nettopositionen in Fremdwährung und derivative Finanzinstrumente wurden daher nicht eingesetzt.
Die Bayerische Vermögen AG war im Geschäftsjahr 2014 jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Investitionen
Planmäßige Investitionen werden vollständig aus dem laufenden „Cash-Flow“ finanziert. Im Mittelpunkt standen im Berichtsjahr wiederum die weitere Ausstattung und technische Modernisierung des Unternehmens. Die Gesamtinvestitionssumme für Sachanlagen belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 32 T€.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der Bayerische Vermögen AG beläuft sich zum 31.12.2014 auf 11.073 T€, nach 11.951 T€ zum 31.12.2013. Zurückzuführen ist dieser Rückgang überwiegend auf die Verminderung des Eigenkapitals aufgrund Deckung des aufgelaufenen Jahresfehlbetrages.
Kunden und Bankenforderungen, Wertpapiere
Unter Risikogesichtspunkten wurden die liquiden Mittel im Rahmen der Disposition weiterhin als kurzfristige Bankengelder angelegt. Die Forderungen an Kunden bestehen – neben Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe 3.066 T€ – im Wesentlichen aus Honorarforderungen sowie Forderungen aus dem Dienstleistungsgeschäft gegenüber Geschäftspartnern. Der Anteil der Forderungen an Kunden und Banken gemessen an der Bilanzsumme beträgt zum Jahresende 57,4%, davon allein 33,1 % als „täglich fällige Forderungen“.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
TEUR | TEUR | TEUR | % | |
Forderungen an Kreditinstitute | 1.033 | 2.915 | -1.882 | 64,6 |
Forderungen an Kunden | 5.327 | 4.598 | +729 | 15,9 |
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere | 136 | 103 | +33 | 32,0 |
Akuten bzw. latenten Risiken aus dem Forderungsbestand wurde durch Bildung von Wertberichtigungen in ausreichendem Umfang Rechnung getragen.
Wertpapiere dienen der liquiditäts- und ertragsorientierten Anlage von liquiden Mitteln. Eigenhandelsbestände im Sinne des Eingehens von Positionen, um durch kurzfristigen Wiederverkauf von erwarteten Preis- und Kursänderungen zu profizieren, werden nicht abgeschlossen.
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Bewertung der Beteiligungen erfolgt grundsätzlich mit den Anschaffungskosten. Ergab sich zu Bilanzstichtag ein niedrigerer beizulegender Wert, erfolgte eine Abschreibung auf den beizulegenden Zeitwert. Bei den ausgewiesenen Anteilen an verbundenen Unternehmen handelt es sich ausschließlich um nicht börsennotierte Gesellschaften. Im Rahmen der geplanten Implementierung unseres Tochterunternehmens „Bayerische Vermögen Asset Management GmbH“ als rechtlich selbständiger Finanzdienstleister wurde das Stammkapital der Gesellschaft um 200 T€ erhöht.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
TEUR | TEUR | TEUR | % | |
Beteiligungen | 201 | 63 | +138 | 219,0 |
Anteile an verbundenen Unternehmen | 765 | 565 | +200 | 35,4 |
Sonstige Vermögenswerte
Das Anlagevermögen setzt sich aus immateriellen Anlagewerten in Höhe von 4,1 T€ (Vorjahr: 11,1 T€) und Sachanlagevermögen in Höhe von 2.720,7 T€ (Vorjahr: 2.891,2 T€) zusammen, wobei der weit überwiegende Anteil auf Grundstücke und Geschäftsbauten der Firmenzentrale in Traunstein entfällt.
Die sonstigen Vermögensgegenstände belaufen sich auf 760,0 T€ (Vorjahr: 776,4 T€) und beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Überzahlungen an Provisionen und Steuerforderungen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betragen 53,0 T€ (Vorjahr: 27,9 T€).
Unsere Mitarbeiter
Die Herausforderung der Märkte, die Ansprüche der Kunden, sowie sich ständig verändernde Rahmenbedingungen haben unseren Mitarbeitern ein hohes Maß an Engagement, Eigenverantwortung und Lernbereitschaft abverlangt. Die Bayerische Vermögen AG beschäftigt hoch qualifizierte und motivierte Vermögensberater, die zur Unternehmensphilosophie passen. Ständige interne und externe Fortbildungsmaßnahmen qualifizieren die Mitarbeiter weiter und garantieren das hohe Qualitätsniveau der Beratung.
Berichtsjahr | Vorjahr | Veränderung | ||
Anzahl | Anzahl | Anzahl | % | |
Vollzeitbeschäftigte | 54 | 53 | +1 | 1,9 |
Teilzeitbeschäftigte | 26 | 25 | +1 | 4,0 |
Auszubildende | – | 1 | -1 | 100,0 |
Aushilfskräfte | 18 | 18 | 0 | 0,0 |
Die Zahl der Mitarbeiter der Bayerische Vermögen AG stieg per 31.12.2014 gegenüber dem Vorjahr um 1 Person. Zum Jahresende sind in unserem Unternehmen insgesamt 98 Mitarbeiter, darunter 18 Aushilfskräfte beschäftigt.
Im Rahmen flexibler und damit auch ökonomischer Arbeitszeitregelungen bieten wir unseren Mitarbeitern unterschiedliche Alternativen – von variablen Arbeitszeiten bis zur Teilzeit – an. Die betrieblichen Sozialleistungen bewegen sich im üblichen Rahmen; es bestehen Regelungen zur betrieblichen Altersversorgung.
Zusammenfassende Beurteilung der Lage
Getragen von der Vermögensverwaltung, der Anlageberatung, dem Dienstleistungsangebot im institutionellen Geschäft sowie dem Ausbau der Marktpräsenz konnte in allen wesentlichen Produktsegmenten unsere Marktposition weiter gefestigt werden. Eine Verschärfung der Situation an den Finanzmärken könnte jedoch mit einer Belastung der künftigen Geschäftsentwicklung einhergehen.
Ein angemessenes Eigenkapital, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bildet neben einer stets ausreichenden Liquidität sowie einer angemessenen Ausstattung mit Rücklagen die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach den Bestimmungen des KWG’s aufgestellte Grundsatz über die Eigenmittelausstattung wurde von uns auch im Geschäftsjahr 2014 stets eingehalten. Die Eigenmittelquote ist weiterhin sehr gut. Es steht ausreichend Liquidität zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen zur Verfügung.
Allen erkennbaren Risiken wurde durch Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen. Die vorhandenen Zins- und Währungsrisiken sind von untergeordneter Bedeutung.
Die Bayerische Vermögen AG musste den im Geschäftsjahr 2014 aufgelaufenen Jahresfehlbetrag durch Auflösung von Gewinnrücklagen decken. Unkalkulierbar und belastend wirkte hierbei die Notwendigkeit der Bildung von Rückstellungen für Prozessrisiken für laufende Verfahren aus der Vermittlungstätigkeit.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf
Die Anfang des Jahres 2014 erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung für das abgelaufene Geschäftsjahr ist – entsprechend der Prognose – weitgehend eingetreten. Die erwartet niedrigen Leitzinsen wurden seitens der EZB sogar noch weiter gesenkt, was wiederum den Aktienmarkt mit neuen Allzeithochs beflügeln konnte.
Die Marktpräsenz konnte durch den Ausbau des Filialnetzes und der Beraterteams entsprechend den gegebenen Informationen gefestigt werden. Das im Vorjahr prognostizierte Potential, Marktanteile zu gewinnen, wurde übertroffen. Das Ergebnis des Provisionsüberschusses sowie der laufenden Erträe aus Gewinnabführungsverträgen für das Geschäftsjahr 2014 lagen jedoch deutlich unter unseren Erwartungen.
Die nahezu unveränderten Verwaltungsaufwendungen entsprachen durch konsequentes Kostenmanagement unseren Erwartungen. Aufgrund der beschriebenen unvorhersehbaren Mehrbelastungen durch Rückstellungen konnte die voraussichtliche Steigerung des Jahresergebnisses nicht realisiert werden. Das Jahresergebnis liegt daher deutlich unter der Prognose.
Nachtragsbericht
Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine nennenswerten Ereignisse ergeben, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.